Falk – das neuste Messer von Heiko Häß
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Heute präsentieren wir euch ein weiteres spannendes Interview mit dem Messermacher Heiko Häß. Diesmal haben wir sein neuestes Werk das ‚Falk‘ zum Anlass genommen, ausgiebig mit ihm zu sprechen. Wir hoffen, ihr habt viel Freude beim Lesen und vor allem beim Durchstöbern der Bilder!
MESSER-PORTAL: Erst einmal herzlich willkommen bei unserem heutigen Interview! Heute möchten wir über deine neueste Schöpfung sprechen, dem Falk. Das Messer erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Da wird es aller höchste Zeit, dass wir das Falk hier vorstellen. Wie kamst du auf die Idee zum Falk?
Heiko Häß: Die Idee zum Falk kam mir als mehrere Kunden nach einem Messer fragten, das ähnlich dem Vildmark ist, aber ohne Daumenrampe. Ursprünglich wollte ich auch nur den Entwurf des Vildmarks abändern und die Daumenrampe entfernen, während des Zeichnens flossen dann aber immer mehr Ideen in den Entwurf so das am Ende ein ganz neues Messer entstand.
MESSER-PORTAL: Für welchen Verwendungszweck ist es konzipiert worden?
Heiko Häß: Das Falk ist ein Bushcraftmesser mit dem alle anfallenden Arbeiten während eines Aufenthalts in der Natur erledigt werden können. Es eignet sich durch den hohen Flachschliff und die ausgeprägte Spitze für feine Schnitz- und Schneidarbeiten ist aber durch die verwendeten Materialien sehr robust, damit auch grobe Arbeiten damit verrichtet werden können.
MESSER-PORTAL: Ist das Falk ein Serienmesser? In welcher Auflage wird es produziert?
Heiko Häß: Als Serienmesser kann man das Falk nicht bezeichnen. Ich fertige dieses Model zwar sehr oft aber es entsteht komplett in Handarbeit, wodurch auch kein Falk dem anderen gleicht. Alle Messer unterscheiden sich minimal.
MESSER-PORTAL: Wie lange arbeitest du in etwa an einem Falk?
Heiko Häß: Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Ich möchte bei keinem Messer gegen die Uhr arbeiten, weshalb sich in meiner Werkstatt auch keine Uhr befindet. Ich vermute das es inklusiv Scheidenbau ca. 12-15 Stunden sind.
MESSER-PORTAL: Sprechen wir nun über die Klinge des Falk. Welche Form hast du der Klinge des Messers gegeben? Und warum?
Heiko Häß: Das Falk hat keine der üblichen Klingenformen aber die Form erinnert etwas an die alte Nessmukform. Die maßgeblichen Punkte wodurch diese Form entstand war die Handlage, ausgeprägte Spitze, flacher Schliff und möglichst geringes Gewicht und Anwendungszweck. Bei der Klingenlänge habe ich die deutsche Gesetzgebung beachtet, damit dieses Messer legal getragen werden darf.
MESSER-PORTAL: Wie ist die Oberfläche der Klinge bearbeitet?
Heiko Häß: Das Falk bekommt von mir, wie ich es nenne, eine Gerbauchspolitur. Dies Politur ist nicht so empfindlich gegen Kratzer wie eine Spiegelpolitur macht die Klinge aber resistenter gegen Korrosion
MESSER-PORTAL: Für welches Klingenmaterial hast du dich entschieden? Gab es dafür besondere Gründe?
Heiko Häß: Die Klingen stelle ich hauptsächlich aus dem 4,2mm dickem Carbonstahl 1.2510 her. Dieser Stahl hat sich bei mir seit Jahren für Outdoormesser bewährt. Er ist sehr robust und trotz der Härte von 62° HRC neigt er nicht zu Ausbrüchen an der Schneide und lässt sich hervorragend nachschärfen. Gelegentlich sind auch Falk-Varianten mit Klingen aus 3,5mm dickem AEB-L erhältlich. Dieser Stahl wurde ursprünglich für Rasierklingen entwickelt. Dieser Stahl hat ein sehr feines Gefüge, wodurch er ähnliche Eigenschaften wie der 1.2510 hat , jedoch rostfrei ist.
MESSER-PORTAL: Aus welchen Materialien kann der Griff des Falks gefertigt werden? Hast du dabei einen persönlichen Favoriten? Und wenn ja warum ist dies dein Favorit?
Heiko Häß: Für den Griff stehen einige verschiedene robuste Griffmaterialien zur Verfügung. Ich verarbeite je nach Wunsch Wüsteneisenholz und verschiedene stabilisierte Hölzer oder Kunststoffe wie G10 , Micarta oder Kohlefaser. Einen Favoriten unter den Griffmaterialien habe ich nicht. Die Hölzer gefallen mir meist etwas besser aber da ich den Prototypen benutze begnüge ich mich mit einem schwarzen Micartagriff
MESSER-PORTAL: Hattest du bei der Namensgebung Hilfe? Wie kam es zu dem Namen „Falk“?
Heiko Häß: Die Linienführung erinnerte mich ein bisschen an einen Falken, weshalb ich dieses Messer Falk (schwedisch für Falke) nannte.
MESSER-PORTAL: Welches Zubehör erhält man, wenn man sich für ein Falk entscheidet?
Heiko Häß: Das Messer wird mit meiner Outdoorscheide und einem daran angebrachten Firesteel Army ausgeliefert.
MESSER-PORTAL: Wie ich bereits erfahren habe, gibt es hinsichtlich der Messerscheide neben dem bereits erwähnten Firesteel eine absolute Besonderheit?
Heiko Häß: Diese Messerscheide lässt sich vertikal und horizontal tragen. Dadurch hat man viele verschiedene Tragemöglichkeiten und auch die Befestigung am Trageriemen eines Rucksacks ist kein Problem. Das Messer lässt sich in der Scheide sichern in dem man den Fangriemen über den Firesteel legt und eine Holz bzw. Micartaperle zuzieht. Auch der Firesteel ist separat auf diese Weise gesichert.
MESSER-PORTAL: Aus welchem Material ist die Scheide? Gibt es hier eventuell unterschiedliche Farben? Möglicherweise an die Grifffarbe (verschiedene Hölzer) angepasst?
Heiko Häß: Die Lederscheiden werden farblich an das Griffmaterial angepasst, es stehen die Farben Braun, Schwarz und Cognac zur Verfügung.
MESSER-PORTAL: Wenn wir nun beim Leser Interesse geweckt haben, wie lange muss man sich gedulden, bis man ein Falk in den eigenen Händen halten kann? Und wie viel darf man dafür bezahlen?
Heiko Häß: Meist sind ein paar Falk auf Lager, die sofort ausgeliefert werden können. Eine Sonderanfertigung kann je nach Auftragslage zwischen 3 und 6 Monaten dauern. Das Falk ist inklusiv Versand innerhalb EU für 270 Euro zu haben.
MESSER-PORTAL: An dieser Stelle sagen wir „Vielen Dank!“ für das wunderbare Interview und wünschen dir einen ruhigen Flug nach Deutschland und viel Spass auf dem Messermachertreffen.
Die technischen Daten des Falks findet ihr, jeweils unterhalb der Bilder zum Falk.